Heute geht es um die verschiedenen Kräuter und ihre Inhaltsstoffe. So eine Übersicht erleichtert es, festzustellen welche Pflanzen sinnvoll miteinander kombiniert werden können und was sie bewirken.
Alkaloide
Alkaloide sind annähernd die wirksamsten chemischen Stoffe im Pflanzenreich. Es handelt sich hierbei um spezifische Abbauprodukte der jeweiligen Pflanze. Dabei können stark heilsam und im Gegenzug auch tödlich giftig sein.
Manche Gruppen von Alkaloiden stehen auch im Ruf eine schädigende Wirkung zu haben. Pyrrolizidinalkaloide, die durch ihre toxische Wirkung auf die Leber bekannt sind. Überdies Tropan-Alkaloide, die in der Herz- und Gefäßmedizin eine sehr große Rolle spielen oder darüber hinaus die Steroidalkaloide, die vor allem als Hormone in tierischen Organismen wichtige Funktionen haben.
Kräuter und ihre Inhaltsstoffe zu kennen ist sehr wichtig, um zu wissen, dass es eben auch giftige Alkaloide gibt, wie beispielsweise im Eisenhut, sowie in der Tollkirsche und der Brechnuss.
Ätherische Öle
Ätherische Öle enthalten Stoffe, die beispielsweise den Pflanzen dazu dienen, Insekten zur Bestäubung anzulocken. Natürlich auch um Schädlinge fernzuhalten und sich gegen Krankheiten zu schützen, die eventuell durch Bakterien oder Pilze hervorgerufen werden.
Kräuter mit ätherischen Ölen können eine schleimlösende Wirkung bei Katarrhen der oberen Atemwege haben. Auch Wirkungen gegen Blähungen und Krämpfe im Magen-Darm-Bereich, sowie Entzündungen im Mund- und Rachenraum werden auf ätherische Öle zurückgeführt.
Kräuter mit ätherischen Ölen: Pfefferminz, Melisse, Ackerhellerkraut, Bockshornklee, Dost, Ehrenpreis, Eibisch, Kamille, Gamander, Günsel, Hirtentäschel, Huflattich, Wacholder.
Bitterstoffe
Bitterstoffe sind eher ein Sammelbegriff für alles was uns bitter schmeckt. Die Bitterstoffe haben die Fähigkeit unsere Verdauung anzuregen. Daher ist ihr Wirkungsbereich vorwiegend auf den Magen, sowie den Darm, die Leber und Galle bezogen. Natürlich fällt einem dazu der Magenbitter ein, der gerne nach schwerem Essen getrunken wird.
Kräuter mit Bitterstoffen: Ackerhellerkraut, Bockshornklee, Brunnenkresse, Dost, Gamander, Günsel, Huflattich, Kornblume.
Flavonoide
Flavonoide (Flavone) sind gelbe Farbstoffe und wurden früher als Blütenfarbstoffe für das Gelbfärben eingesetzt. Die Flavonoide erfüllen in der Pflanzenwelt eine Vielzahl unterschiedlicher Funktionen, so beispielweise zum Anlocken der Insekten.
Flavonoide können ein wirksames Schutzschild gegen freie Radikale sein. Zudem ist hervorzuheben, dass sie die Eigenschaft besitzen Metalle binden zu können.
Kräuter und Pflanzen die reich an Flavonoiden sind, helfen zudem bei Herz- und Leberbeschwerden, sowie Durchblutungsstörungen. Auch als Venenmittel, überdies bei Depressionen und zur Therapie von Allergien.
Kräuter mit Flavonoiden: Kerbel, Passionsblumenkraut, Ringelblumenblüten, Hirtentäschel, Bockshornklee, Gamander, Kornblume.
Gerbstoffe
Gerbstoffe sind häufig in Wurzeln und Rinden zu finden, aber natürlich auch in den Blättern. Sie wirken adstringierend, ziehen Schleimhäute, sowie das Gewebe zusammen. Damit helfen die Gerbstoffe bei Verbrennungen, Wunden und Entzündungen. So ist es bei Entzündungen im Rachenbereich sinnvoll mit gerbstoffhaltigen Kräutern zu gurgeln.
Kräuter mit Gerbstoffen: Beinwell, Dost, Ehrenpreis, Eibisch, Gamander, Günsel, Hirtentäschel, Huflattich, Kornblume.
Saponine
Saponin kommt aus dem lateinischen Wort ‚Sapo‘ und bedeutet Seife. Entsprechend wirken Saponine der Seife ähnlich. Ein Kraut, welches besonders reich an Saponinen ist, kennt man demzufolge als Seifenkraut. Früher wurde dieses Kraut noch als Seifenersatz verwendet.
Viele Saponine haben antibakterielle und antifungizide Eigenschaften. Geringe Dosen davon wirken zudem entzündungshemmend, ebenso harntreibend und teilweise hormonstimulierend. Des Weiteren beschleunigen sie die Aufnahme anderer Wirkstoffe und können daher als Beigaben in Mischtees hilfreich sein.
Kräuter mit Saponinen: Seifenkraut, Rosskastanie, Efeu, Gänseblümchen, Vogelmiere, Goldrute, Schwarzkümmel, Veilchen und Schlüsselblume.
Schleimstoffe
Schleimstoffe sind in der Pflanzenwelt sehr weit verbreitet. Alle Schleimstoffe die von Pflanzen produziert werden, bestehen darüber hinaus aus Mehrfachzuckern (Polysacchararide), die unterschiedlich aufgebaut sind. Mit Wasser vermischt formen diese Mehrfachzucker eine schleimige Masse, daher der Begriff Schleimstoffe.
Die Schleimstoffe haben eine reizmildernde, sowie schleimhautschützende, entzündungshemmende und immunstimulierende Wirkung. Mit diesen Schleimmitteln kann man einem Reizhusten, Halsschmerzen, sowie Magenschleimhautzündung und manchen Wunden begegnen.
Kräuter mit Schleimstoffen: Malve, Spitzwegerich, Beinwell, Bockshornklee, Eibisch, Huflattich, Kornblume.
Unkraut nennt man die Pflanzen, deren Vorzüge noch nicht erkannt worden sind.
Ralph Waldo Emerson
Mehr zu Kräuter und ihre Inhaltsstoffe
Natürlich könnte man hier noch viele weitere Begriffe hinzufügen und aufschlüsseln, doch die hier aufgeführten sind erst einmal die WICHTIGSTEN in der Welt der Wildkräuter. Eventuell werde ich in einem weiteren Beitrag zu gegebener Zeit noch weitere Inhaltsstoffe ergänzend hinzufügen.
Jetzt wünsche ich Dir einen wunderschönen und stressfreien Tag!
Liebe Grüße, dein Naturbonbon ❀