Waldmeister (Galium odoratum)

Waldmeister-Galium odoratum

Der Waldmeister (Galium odoratum) gehört zur Familie der Rötegewächse (Rubiaceae). Die Pflanze ist mehrjährig und bildet sehr schnell Ausläufer, die sich gerne über große Waldbodenflächen verteilen.

Der Waldmeister (Galium odoratum) wird zwischen 15 cm und 30 cm groß. Der vierkantige Stängel ist glatt. Die grasgrünen Blätter stehen zu 6-8 in Quirlen angeordnet und etagenförmig. Dabei sind sie sehr schmal und Lanzen ähnlich zugespitzt. Der Der Blattrand des Waldmeisters fühlt sich sehr rau an. Die kleinen, weißen Blütenstände sind doldenartig verzweigt. Die Samen dieser Pflanze sind Frostkeimer.

Weitere Namen des Waldmeister sind auch Herzensfreund, Halskräuterlein, Maikraut und Gliederkraut.

Verwechslungsgefahr besteht eventuell mit dem Waldlabkraut (bzw. Kletten-Labkraut), dass jedoch einen runden Stängel hat.

Vorkommen des Waldmeister – Galium odoratum

Der Waldmeister kommt ursprünglich in Gebieten mit gemäßigtem Klima vor. Bei uns ist er meistens in Laub- und Mischwäldern zu finden, denn er liebt humusreichen und frischen Boden.

Sammelzeit: von April bis zum Juni. Beste Sammelzeit ist kurz vor der Blüten, denn dann ist der Cumarin-Gehalt noch nicht so hoch.

Strauß Waldmeister für den Waldmeister-Sirup

Inhaltsstoffe des Huflattich

  • ätherische Öle
  • Bitterstoffe
  • Gerbstoffe
  • Asperulosid
  • Anthraglykoside
  • Cumarin
  • Vitamin C

Wegen des Cumarin-Gehaltes sollte man Waldmeister (innerlich) nur sparsam dosieren, denn zu viel davon kann zu Kopfschmerzen und Übelkeit führen.

Doch es geht bei Heilkräutern grundsätzlich sowieso immer um den vernünftigen Umgang damit. Nach wie vor macht immer die Menge das Gift! 

Waldmeister (Galium odoratum) als Heilpflanze

Früher sagte man oft, der Waldmeister mache ein frohes Herz. In alten überlieferten Kräuterrezepten hilft er bei vielerlei Altersleiden, so scheinbar auch als eine Art Schlaftee.

Er gilt als wirksam bei Leberstauungen, Schlafstörungen, Nervosität, bei Darmstörungen und noch einigem mehr.

Eigenschaften des Huflattich (Tussilago farfara)

  • anregend
  • beruhigend
  • blutreinigend
  • herzstärkend
  • harntreibend
  • leberstärkend
  • krampflösend
  • schweißtreibend
  • schlaffördernd

Verwendung des Waldmeister

Als Tee oder Tinktur dient er zur Reinigung und Stärkung der Leber, kann jedoch auch bei gemäßigtem Genuss die Kopfschmerzen lindern.

Zerquetscht man die frischen Blätter, so dient er als gute Wundauflage. Mit einem Aufguss aus den getrockneten Blättern kann man auch einen Umschlag machen.

Mit verschiedenen anderen Heilkräutern kann man auch wunderbare Kräuterkissen oder Räuchermischungen herstellen.

Waldmeister-Sirup

Waldmeister-Sirup

Zutaten:

  • 125 ml kochendes Wasser
  • 10 Stängel Waldmeister (keine oder nur wenige Blüten)
  • 1 Liter Wasser
  • 3/4 kg Zucker
  • Saft von 3 Zitronen

Zu Beginn habe ich 10 Stängel meines frischen Waldmeister über Nacht unter einem Leintuch antrocknen lassen. Am nächsten Tag kocht man einen starken Tee aus den Stängeln. Dafür nimmt man 125 ml frisch gekochtes Wasser und übergießt die Stängel. Das ganze 10 Minuten zugedeckt stehen lassen und im Anschluss die Pflanzenstängel entfernen.

Nebenher 3/4 kg Zucker in einem 1 Liter Wasser kochen, sodass sich er Zucker komplett auslösen kann. Die Flüssigkeit sollte danach etwas dickflüssig sein. Im Anschluss den Topf von der Kochplatte nehmen und den Saft der drei Zitronen (durch ein Sieb) diesem Zuckerwasser hinzufügen. Am Ende auch den gezogenen Waldmeister-Tee mit dazugeben und vermengen.

Am Ende diesen fertigen Waldmeister-Sirup in sterile (ausgekochte) Flaschen abfüllen. Der Sirup hält sich in etwa ein 1/2 Jahr, wenn man sauber gearbeitet hat.

Hinweis: ein original Waldmeister-Sirup ist übrigens nicht wirklich grün, sondern weist nur einen minimalen Grünstich auf. Das GRÜN entsteht immer nur dann, wenn eine Lebensmittelfarbe (optional) hinzugefügt wurde. Darauf habe ich verzichtet!

Ich nutze den Waldmeister-Sirup in Wasser oder trinke ihn auch gerne mit Bier (vielen bekannt durch Berliner Weisse). Natürlich passt er auch zu Prosecco, oder eben einfach da, wo man diesen Geschmack liebt. Die meisten kennen ihn vermutlich wegen der bekannten Mai-Bowle.

In den Wäldern kehren wir zur Vernunft und zum Glauben zurück.

Ralph Waldo Emerson

Ich wünsche Dir einen wunderschönen Tag!
Liebste Grüße, Naturbonbon ❀

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